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Gottfried Wilhelm Leibniz

* 1. JULI (21. JUNI, NACH DEM ALTEN KALENDER) 1646 IN LEIPZIG
† 14. NOVEMBER 1716 IN HANNOVER
PHILOSOPH, GELEHRTER, STAATSMANN und MATHEMATIKER

  Besuch der Nicolaischule in Leipzig
1661 – 66 Studium der Rechtswissenschaft, der Philosophie und Mathematik in Leipzig
1663 Studium in Jena,
Erlangung des Baccalaureats mit der Arbeit „De principio individui“
1666 Fortsetzung des Studiums an der Universität Altdorf b. Nürnberg,
„Dissertatio de arte combinatoria“
1667 Promotion zum Dr. iur. mit der Dissertation „De casibus perplexis in iure“
1667 - 73 Dienst beim kurmainzischen Minister J. CHR. BOYNEBURG,
Beginn der Ausarbeitung politischer und philosophischer Schriften
1668 „Systema theologicum“ (Thema: Vereinigung der katholischen
und protestantischen Kirche, 1820 lateinisch und deutsch hrsg. von A. RÄSS und N. WEIS)
1670 Ernennung zum Rat am kurfürstlichen Revisionsgericht in Mainz
1671 „Hypothesis physica nova“,
Begründung der Dynamik als einer neuen Bewegungstheorie
1672 Entdeckung der Summation der Reziproken der Dreieckszahlen
1672 - 76 Parisaufenthalt (- 1673 in diplomatischer Mission),
hier Begegnungen mit A. ARNAULD, N. MALEBRANCHE, P. NICOLE, E. W. v. TSCHIRNHAUS sowie C. HUYGENS (Beginn einer lebenslangen Freundschaft)
1673 Mitglied der Royal Society in London
1673 - 75 Erfindung der Differential- und Integralrechnung (1684* und 1686* veröffentlicht in den Acta eruditorum Lipsiensium)
1674 Analytische Quadratur des Kreises mittels der Arcustangensreihe
1675 Vorführung der von ihm erfundenen Rechenmaschine an der Académie des Sciences in Paris (dennoch scheiterte die Aufnahme in die dortige Gelehrtengesellschaft)
1676 Rückkehr nach Deutschland über Holland (dort Besuche bei B. SPINOZA und A. vanLEEUWENHOEK)
1676 - 1716 Bibliothekar und Historiograph in Hannoverschen Diensten
1677 „Caesarini Fuerstenerii de iure suprematus ac legationis principum
Germaniae“
1679 Verbesserung des binären Zahlensystems
1680 - 85 Bergingenieur im Harz
1684 „Nova methodus de maximis et minimis“*
„Meditationes de cognitione, veritate et ideis“
1685 Ernennung zum Historiker des Welfenhauses und zum Hofrat,
Beginn der Stoffsammlung zu einer Geschichte des Welfenhauses zu Braunschweig
1686 „De geometria recondita et analysi indivisibilium atque infinitorum“*,
„Discours de métaphysique“,
„Brevis demonstratio erroris memorabilis Cartesii et aliorum circa legem naturae“
1687 - 90 Studienreise nach Süddeutschland, Österreich und Italien (dort Begegnungen mit M. MALPIGHI und V. VIVIANI)
1691 Ernennung zum Bibliothekar in Wolfenbüttel
1693 - 1700 „Codex iuris gentium diplomaticus“ (2 Bände)
1695 „Système nouveau“ (Abhandlung über die Beziehung zwischen der Materie und der vorbestimmten Harmonie zwischen Körper und Seele)
1697 „De rerum originatione“
„Novissima Sinica historiam nostri temporis illustrata“
1698 „De ipsa natura“
1698 - 1700 „Accessiones historicae“ (2 Bände)
1700 11.7.: Stiftung der Churfürstlichen Societät der Wissenschaften ([Königlich] Preußische Akademie der Wissenschaften, heute Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) durch Kurfürst FRIEDRICH III. auf Initiative von LEIBNIZ
  12.7.: Ernennung von LEIBNIZ zum ersten Präsidenten durch FRIEDRICH III.
1704 „Nouveaux essais sur l’entendement humain“
1707 - 11 „Scriptores rerum Brunsvicensium illustrationi inservantes“ (3 Bände)
1710 „Essais de Theodicée sur la bonté de Dieu, la liberté de l’homme et l’origine du mal“ (2 Bände)
1711 Gründung der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg durch Zar PETER I. auf Initiative von LEIBNIZ
1711 - 13 Untersuchungsausschuß der Royal Society beschuldigt LEIBNIZ des Plagiats anläßlich eines Prioritätenstreits zwischen I. NEWTON und ihm hinsichtlich der Infinitesimalrechnung
1712 - 14 Aufenthalt in Wien
1713 dort Ernennung zum Reichshofrat
1714 „Principes de la nature et de la grâce“ (in Wien für Prinz EUGEN ausgearbeitete Abhandlung),
Ernennung zum Baron durch den österreichischen Kaiser KARL VI.
1717 „Collectanea etymologica“ (etymologische Forschungen auf der Basis seiner durch Jesuiten bis nach China reichenden Beziehungen, hrsg. von J. G. v. ECKHART, 2 Bände)
1720 „Monadologie“ (hrsg. von H. KÖHLER)
1843 - 45 „Annales imperii occidentis Brunsvicenses“ (nach LEIBNIZ’ Autograph hrsg. von L. PERTZ, 2 Bände)
1875 - 90 „Die philosophischen Schriften von G. W. LEIBNIZ“ (erste Gesamtausgabe seiner philosophischen Schriften, hrsg. von C. J. GERHARDT, 7 Bände)
1923 Gründung des heutigen Akademievorhabens „Leibniz-Edition“ an der Preußischen Akademie der Wissenschaften (heute Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)

 

Quellen:
Brockhaus - die Enzyklopädie, Leipzig u. Mannheim 201996 ff.
Der Große Brockhaus, Leipzig 151928 ff.
Hartkopf, Die Berliner Akademie der Wissenschaften, Berlin 1992.
The New Encyclopaedia Britannica, Chicago u. a. 151997 ff.

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